Trafficking exhibition info



Ausstellung und Installation anlässlich des Weltfrauentages am 8.3.2011
Frauenhandel und Sexarbeit


Eröffnung: 5.3.2011, 19 Uhr
KulturRaum Neruda, 1040 Margaretenstraße 38, www.neruda.at
Künstlerinnen: Agnes Kilyenfalvi & Myriam Parth

Gesellschaftlich
Laut einer Studie des europäischen Netzwerks TAMPEP1
 gibt es in Österreich 2008/09 geschätzte 30.000 SexarbeiterInnen, davon rund 80% Migrantinnen aus den ärmeren Regionen der Welt. 
Doch während Sexarbeit eine entgeltliche Dienstleistung zwischen Erwachsenen ist, handelt es sich bei Frauenhandel um eine international geahndete Straftat.
Viele Opfer geraten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, in der Hoffnung, der Armut in
ihrem Herkunftsland zu entkommen, in die Fänge von MenschenhändlerInnen.
Unter Anwendung von massiver psychischer und physischer Gewalt werden sie zur
Abarbeitung ihrer fiktiven Schulden in der Sexindustrie und somit in eine moderne Form der
Sklaverei gezwungen. Ihrer Papiere, Identität und Integrität beraubt, werden sie behandelt
wie lebende Ware, Frischfleisch - gehandelt, verkauft, objektifiziert, anonymisiert –
unsichtbar.
Innenpolitisch
Die rechtliche und soziale Lage von SexarbeiterInnen ist in den meisten Zielländern nicht nur
prekär sondern auch scheinheilig – Österreich ist eines der EU-Länder mit der grössten
Sexindustrie - Nachfrage steigend - dennoch werden SexarbeiterInnen illegalisiert,
stigmatisiert und als sittenwidrig an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Mit der fast schon sarkastisch anmutenden Argumentation, die Opfer des Frauenhandels
schützen zu wollen, wird Sexarbeit kriminalisiert, wodurch den Frauen wichtige rechtliche
Rahmenbedingungen, ja selbst Menschenrechte, verwehrt werden.
Künstlerisch
Diese Doppelmoral wird  öffentlich kaum sichtbar gemacht und Sexarbeiterinnen vom
Großteil der Bevölkerung somit nur als „ästhetisch-moralischer“ Schandfleck oder als Opfer
wahrgenommen. Mit ihren teils metaphorischen und stilübergreifenden Arbeiten wollen die jungen Künstlerinnen zur Reflektion des Themas reizen - mit dem Fokus auf der Frau als Ware,
Objekt und Cash-Cow. Die ausgestellten Werke erscheinen teilweise überspitzt und fast anstößig, doch kommen sie der brutalen Realität dieser „Parallelwelt“ nur andeutungsweise nahe.

Weiterführende Links:
www.lefoe.at
www.tampep.eu

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